Installationen

"Drei rote Blätter"

Drei Blätter aus Papier, Acryl, Kordel, jeweils ca. 50 x 70cm.

In einem Strauch mit großen, sattgrünen Blättern hängen drei Blätter aus Papier. Die Formen sind ähnlich, nur die Farbe ist Rot. Durch den Komplementärkontrast aus Rot - Grün wird der Zeichencharakter der Installation begründet. Ein Zeichen setzen in der Natur und für die Natur! Im farbigen Zusammenspiel der Formen wird so wieder die Aufmerksamkeit für die in Agua Fuerte "alltägliche" Pflanze geweckt. Die Schönheit und das intensive Colorit beider Formen steigern sich in ihrer Gegenüberstellung und werden intensiver sichtbar.

"Zwei Stelen"

Zwei Bambusstämme, Acryl, 300 cm, Durchschnitt ca. 13 cm. Zwei Bambusstämme, 3 Meter lang, die Nähte rot angemalt, sonst sind sie so belassen, wie sie gefunden wurden.

Zwischen drei rechteckige, ebenfalls 3 Meter hohe Stahlträger genau mittig gestellt. Die gleiche Farbigkeit der Verwitterung von Bambus und Eisen war der Auslöser für die Installation. Es geht um die Wechselwirkung und die Gegenüberstellung zweier ästhetischer Grundformen.
Es gibt keine Wertung, nur ein friedliches Nebeneinander!

"Rot und Blau"

Zwei Bambusstämme, Acryl, jeweils 300cm lang, Durchscnitt ca. 13 cm. Zwei Bambusstämme, Rot und Blau angemalt. (Die Farben der Stiftung Agua Fuerte).
In einen großen und mächtigen Bambusstrauch gestellt, auf der anderen Seite des Flusses. Durch den "Überraschungseffekt" der Farben Rot und Blau und den Kontrast zum natürlichen Bambusstrauch, wird dieSchönheit und Größe des Bambus und der Natur hervorgehoben!

"Rote Stele"

Bambusstamm, Acryl, 550cm, Durchschnitt ca. 15cm.
Ein Bambusstamm, 5 ½ Meter hoch und rot angemalt. Die klare, zylindrische und eben gewachsene Form des Bambus wird den wuchernden Formen der Palme gegenübergestellt. Auch hier wird diese Gegenüberstellung durch den Komplementärkontrast von Rot - Grün noch verstärkt.
Nicht mehr und nicht weniger: einfach nur schön!

"Doppelspirale"

Installation mit 25 Bambusstämmen innerhalb des Stahlgerüstes hinter dem Haupthaus in Agua Fuerte. Die Nähte der Stämme Rot und Blau angemalt, Dimension: c.a. 6,00m x 6,00m x 4,00m (B. L. H.) Durchmesser der Bambusstämme ca. 8 bis 17cm, Acryl, Weiße Schnur.
Im Mittelteil des dreiteiligen Stahlgerüstes (ehemaliges Transformatorenhaus), der eine fast quadratische Grundfläche hat, sind 20 Bambusstämme an je einem Stahlträger und 5 querliegenden Stämmen gehängt. Die Stämme sind aus dem Bambuswald auf der anderen Seite des Flusses, trockener und abgebrochener Bambus, in der Farbigkeit dem verwitterten Stahlgerüst ähnlich. Innerhalb der beiden Spiralen (als Zeichen Rot und Blau) verkürzen sich die Stämme nach oben, von 3,60m bis 1,00m.
Jeweils von Süden und Norden beginnt das Aufsteigen der Stämme, so daß im Zentrum der Installation ein Freiraum entsteht.
Die Stämme sind an weißen Schnüren aufgehängt, so wirkt die Installation leicht und luftig, wie ein großes Windspiel.
Die Spirale als bestimmendes und harmonisches Zeichen, als sich windende Form, die überall in der Natur auftritt.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist die Verbindung zur Arbeit von Barbara Sering. Sie benutzt die spiralische Drehung als ein bedeutendes Element in ihren Tänzen.
So wird die Installation auch zum "Tanzraum" in Agua Fuerte!

Projekt Danza y Pintura

„Danza y Pintura" ist ein internationales, interkulturelles und ungewöhnliches Projekt. Zwei Künstler, Barbara Sering und Dietmar H.D.T. Jäkel, das heißt: der Tanz und die Malerei aus Europa bzw. Deutschland trafen während ihres Aufenthaltes in der Stiftung Agua Fuerte in Choroni auf die Traditionen und die gegenwärtigen Strömungen von Tanz und Malerei in Venezuela.
In beiden Ländern gibt es spezifische und einzigartige Formen der künstlerischen Arbeit und der kulturellen Situation.
Idee dieses Vorhabens war das gemeinsame schöpferische Arbeiten zweier unterschiedlicher Künstler in einer vollkommen neuen Lebens- und Arbeitsatmosphäre. Zwei Monate haben die Tänzerin Barbara Sering und der Maler Dietmar H.D.T. Jäkel in der Stiftung Agua Fuerte in Choroni gelebt und gearbeitet.
Die Befindlichkeit des Menschen in seinem Umfeld und seine existentielle Verbindung zur Natur war Thema der künstlerischen Auseinandersetzung.
Zwei Künstler, zwei unterschiedliche Sehweisen trafen aufeinander: Es entstand ein Spannungsverhältnis zwischen darstellender und bildender Kunst, welches durch den bewußten und gewollten, radikalen Ortswechsel nach Venezuela noch verstärkt wurde und neue Dimensionen in der Arbeit eröffnete.
Beide KünstlerInnen greifen in ihrem Schaffen auch den in Lateinamerika geführten Diskurs über Natur und Kultur, über das Verhältnis menschlichen Seins zur Natur auf.
Diese Termini gewannen innerhalb der Arbeit in Venezuela neue Aspekte und Interpretationen. Die Auseinandersetzung mit der so beherrschenden Natur in Venezuela, den Traditionen des afroamerikanischen Tanzes und der zeitgenössischen Tanzszene auf der einen Seite und die bildnerische Auseinandersetzung mit der Natur und dem Tanz auf der anderen Seite haben die Arbeit während des Projektes bestimmt. Die Ergebnisse dieses Schaffensprozesses wurden in einer Ausstellung mit Tanzperformance in den Räumen der Stiftung vorgestellt.
Erste Ausstellung und Tanzperformance in Deutschland war am 13.6. 1999 im Museum Gelsenkirchen anläßlich des Museumfestes.